Bedřich Rozehnal

Architekt/in

Bedřich Rozehnal wurde am 2. Juni 1902 in Střebětín geboren. Nach dem Abitur im Jahre 1922 schrieb er sich an der Tschechischen technischen Hochschule in Brünn für das Fach Architektur und Hochbau ein. Ab 1928 arbeitete er im Büro seines Lehrers, des Architekten Vladimír Fischer, mit dem er am Entwurf der onkologischen Klinik „Haus des Trostes“ auf dem Kraví hora (Kuhberg) in Brünn zusammenarbeitete; ihre endgültige Gestalt realisierte er dann bereits alleine. Im Jahre 1935 wurde er vom Landesamt in Brünn beauftragt, die Planung von Krankenhäusern in ganz Mähren zu übernehmen. Im Jahre 1938 eröffnete er gemeinsam mit dem Baumeister Ferdinand Matoušek ein eigenes Planungsbüro in der Česká-Straße in Brünn. Eines seiner gelungensten Bauwerke – das Kinderkrankenhaus im Brünner Stadtteil Černá Pole (Schwarze Felder) – entstand nach dem zweiten Weltkrieg. Im Jahre 1955 wurde Bedřich Rozehnal aus politischen Gründen von seiner Funktion als Prodekan der Technischen Hochschule abberufen und anschließend wegen angeblichem Diebstahl von staatlichem Eigentum ungerechtfertigterweise zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Die Strafe ohne Bewährung leistete er im Gefängnis Praha-Pankrác (Prag-Pankratz) ab, wo er im sogenannten „Basaprojekt“ (dem Planungsbüro des Gefängnisses) beschäftigt war. Nach zweieinhalb Jahren wurde er aus dem Gefängnis entlassen und begann im Kabinett für Umwelt an der Brünner Technischen Hochschule zu arbeiten. Im Jahre 1968 wurde Rozehnal der Orden der Arbeit für seine lebenslange schöpferische und pädagogische Arbeit verliehen und im Jahre 1969 wurde er zum Direktor des Instituts für Umweltgestaltung der Brünner Technischen Hochschule ernannt. Im Zuge der beginnenden Normalisierung musste er jedoch in Rente gehen (1973). Bedřich Rozehnal starb am 11. Juni 1984 in Brünn.