Karl Lehrmann
Karl Lehrmann wurde im Jahre 1887 in Žatec (Saaz) in einer deutschen katholischen Familie geboren. Er studierte an der Deutschen Staatsgewerbeschule in Pilsen und anschließend an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Friedrich Ohmann. Nach seinem Studium war er in der Firma Helmer & Fellner tätig, bald gründete er jedoch gemeinsam mit Rüdiger Walter ein eigenes Büro in Wien. Im Jahre 1915 meldete er sich freiwillig zum Militärdienst bei der Eisenbahn-Genietruppe in Korneuburg; schrittweise wurde er zum Leutnant befördert und mit der Leitung der Baueinheit für Eisenbahn-Hochbau betraut (Realisierung des Kriegsfriedhofs mit Pfarrkirche in Korneuburg). Nach dem Krieg begann er seine Tätigkeit als Professor an der Technisch-gewerblichen Bundeslehranstalt in Mödling. In den 20er Jahren entstanden Häuser für die Montan- und Hüttengesellschaft in Brünn und für die Firma Krauss & Comp. in Linz. Der Architekt wurde im Jahre 1930 für seine pädagogische Tätigkeit mit dem Silbernen Kreuz für besondere Verdienste um den österreichischen Staat ausgezeichnet. Nach 1933, in der Zeit der autoritären austrofaschistischen Regierung, hatte Lehmann Probleme mit der Realisierung seiner Entwürfe. Die politische Situation änderte sich erst mit der Besetzung Österreichs durch Hitler; danach trat Lehrmann in die NSDAP ein. Nach dem Krieg ging er in Rente und widmete sich zur Entspannung der Zusammenstellung von Lehrbüchern für das Bauwesen. Karl Lehrmann starb am 12. Oktober 1957 in Mödling.
Architekt/in
Karl Lehrmann
Geburtsdatum
29.9.1887 Žatec
Todesdatum
12.10.1957 Mödling
Literatur
Petra Hlaváčková,
Architektonická tvorba Karla Lehrmanna,
Brno 2007