Bohumír František Antonín Čermák
Der akademische Architekt Bohumír František Antonín Čermák wurde am 8. November 1882 in Moravský Krumlov (Mährisch Kromau) geboren. Nach dem Abschluss der Deutschen höheren Staatsgewerbeschule in Brünn im Jahre 1900 sammelte er im Architekturbüro von Adalbert W. Pasdirek-Coren in Wien praktische Erfahrungen. Gleichzeitig studierte er hier an der Technischen Hochschule und an der Akademie. Nach seiner Rückkehr nach Brünn sammelte er weitere Erfahrungen im Architekturbüro von Josef Nebehosteny, im Jahre 1910 gründete er ein eigenes Planungsbüro. Sein erster großer Auftrag war das Gebäude der Arbeiter-Unfallversicherung in Brünn (1910–12, gemeinsam mit Robert Farský). Er widmete sich auch dem Entwurf von Möbeln und kunstgewerblichen Gegenständen, die in seinen 1910 in Brünn gegründeten Werkstätten „Bürgerliche Handwerkkunst“ hergestellt wurden. Sein größter architektonischer Auftrag in der Mitte der 20er Jahre war das Verwaltungsgebäude der Waffenfabrik im Brünner Stadtteil Zábrdovice (Obrowitz), das noch im ausklingenden monumentalen Stil erbaut wurde.
Ende der 20er Jahre entwickelte sich sein Schaffen in Richtung moderne Architektur; besonders bezauberte ihn der Konstruktivismus, was in seinem Entwurf des Pavillons der Ausstellungsmärkte auf der Ausstellung zeitgenössischer Kultur in Brünn (1926–28) sichtbar wurde. Anfang der 30er Jahre wurde er zum Direktor der Zentrale für Technik und Installation der Firma ASO ernannt, für die er den Großteil ihrer Geschäftshäuser in der ganzen Tschechoslowakei plante. Kurz vor dem Krieg entwarf er ein eigenes Einfamilienhaus in Bílovice nad Svitavou (Billowitz), wo er bis zu seinem Tod am 23. September 1961 lebte und arbeitete.
Architekt/in
Bohumír František Antonín Čermák
Geburtsdatum
8.11.1882 Moravský Krumlov
Todesdatum
23.9.1961 Bílovice nad Svitavou
Literatur
Eugen Dostál,
Horizont,
1928–1929
Martina Straková,
Dílo architekta Bohumíra Čermáka (1882–1961) (diplomová práce),
Brno 2002