Neben Bildhauerdekorationen von Fassaden führte die Firma Loos auch Stuckdekorationen von Innenräumen aus, am häufigsten für große Gesellschaftssäle. Zu den ältesten bekannten Beispielen zählt die Stuckverzierung des restaurierten Saales des Brünner Theaters Redoute (1864), später beteiligte sich Loos auch an den Dekorationen des Hauptgesellschaftssaales des Vereinshauses. In den Sammlungen des Museums der Stadt Brno sind zwei undatierte Skizzenvarianten einer Wandstuckverzierung und von Pilastern erhalten geblieben, eine davon ist signiert mit „Adolf Loos“. Es handelt sich also um nicht realisierte Varianten einer Studie eines Stuckentwurfs für das Vereinshaus.
Der Sohn des Bildhauers, der Architekt Adolf Loos hat die Architektur des Brünner Vereinshauses gewürdigt, als er schrieb „Wann immer ich auch in Brünn war und das Deutsche Haus und das tschechische Vereinshaus angeschaut habe, hat der Charakter beider Bauten mir direkt gesagt, wie es einmal mit [dem deutschen] Brünn ausgehen muss. Ich würde diese beiden Bilder irgendwann nebeneinander reproduzieren lassen.“ (Adolf Loos, Über die Sparsamkeit, Bytová kultura I, 1924/25, S. 20 und Řeči do prázdna, Praha 1929, S. 161.)
Der Bildhauer Adolf Loos sen. ist plötzlich, bei voller Schaffenskraft am 31. März 1879 mit nicht ganz fünfzig Jahren verstorben. Über seinen Tod und das Begräbnis haben die Brünner deutschen Zeitungen zahlreich berichtet. Das Begräbnis fand in der St. Thomaskirche unter großer Teilnahme der Öffentlichkeit und der Stadtrepräsentanten statt. Von den bedeutenden Persönlichkeiten waren dies der Präsident des Mährischen Landesgerichts Friedrich d´Elvert (der Bruder des ehemaligen Oberbürgermeisters Christian d´Elvert), der Kommunalrat und Baumeister Josef Arnold, der Baumeister Mořic Kellner und zahlreiche weitere Brünner Baumeister und Bürger.
PC