Der Architekt, Maler, Bühnenbildner, Regisseur und Theoretiker Jiří Kroha war einer der wichtiger Initiatoren des Brünner Kulturlebens. Nachdem, er im Jahre 1925 zum außerordentlichen Professor im Fachbereich Architektur und Hochbau der Tschechischen Technischen Hochschule ernannt wurde, entschied er sich, eine eigene Villa zu bauen, die zum Begegnungsort der Brünner Zwischenkriegsavantgarde wurde.
Das Haus steht am Ende der Zeilenbebauung und seine Hauptwohnräume sind zum Süden in den Hang des Terrassengartens orientiert. Die Säulen des teilweise zurückversetzten Erdgeschosses tragen die geräumige Halle im ersten Stock, die im Osten an den Raum des Esszimmers mit der Küche anschließt. Der zweite Stock ist den Schlafzimmern gewidmet, über denen sich eine begehbare Dachterrasse befindet. Das gesamte Hausvolumen wird durch eine Reihe von Risaliten, Balkons und kleinen Dächern gegliedert und stellt Krohas eigenartige expressive Auffassung des Funktionalismus dar. Das erinnert an die Bemühungen der holländischen Bewegung de Stijl, die das Öffnen des Grundrisses und die Verbindung des Hauses mit seiner Umgebung angestrebt hatte. Der gestalterische Charakter wird auch in der Raumaustattung vollendet – man findet hier eine Menge von Krohas Statuen und Gemälden.
Nach einem überlieferten Foto, das Vítězslav Nezval, Karel Teige und Roman Jacobsen zeigt, wie sie sich im Schwimmbecken hinter Krohas Haus vergnügen, kann man ein ungestümes Gesellschaftsleben schlussfolgern, das sich vor dem Krieg im Haus abgespielt hatte. Bis heute besitzt die Familie Kroha die Villa und ihre nachträgliche Instandsetzung, sowie das Bebauen des Eingangserdgeschosses und die Teilung von manchen Räumen, wurden nach den Entwürfen des ursprünglichen Architekten durchgeführt.