In bestimmtem Umfang bildete das Schaffen der Architekten jüdischer Herkunft eine eigenständige Strömung der Brünner Zwischenkriegszeitarchitektur, zu der auch Endré Steiner gehört. Seine Bauten sind charakteristisch durch die minimalistische, ästhetische und ruhige Komposition der Fassaden, deren mehrheitlich glatte Fläche nur durch symmetrisch angeordnete Rasterfenster und subtile Stahlportale gegliedert wird. So ist auch das Portal des Geschäfts- und Mietshaus in der Straße Česká konzipiert, dessen Entwurf der Unternehmer Emanuel Jakob Friedmann und E. Wallerová beim Architekten bestellten.
Das entworfene Portal dieses sechsgeschossigen Gebäudes mit zurückgesetztem obersten Geschoss entspricht der funktionellen Nutzung der Innenräume. Hinter der verglasten Fassade des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses befinden sich kommerziell genutzte Räume; in den höher gelegenen Geschossen mit heller Keramikverkleidung waren verschieden große Wohnungen untergebracht. Das Gebäude betrat man über den in der Mitte des Portals platzierten Haupteingang. Das Treppenhaus zu den Wohnungen war von der Seite links zu erreichen. Dominantes Element der Fassade war das breite schwarze Opaxitband über den Eingängen, das den mit Neonlichtern gestalteten Firmennamen trug. Gegenwärtig hat eine Bank ihren Sitz in dem Gebäude, die den Eingang und die Raumanordnung des Parterre ihren eigenen Bedürfnissen anpasste. In den höher gelegenen Geschossen befinden sich Büros.