Für die Lebensversicherung Phoenix erstellte Otto Eisler 1927 einen Entwurf für ein Verwaltungs- und Wohnhaus mit Geschäften in der Straße Běhounská. Dieser Typ polyfunktionaler Häuser wurde auch dank des Bauentwicklungsgesetzes entwickelt, über das ein nicht unerheblicher staatlicher Zuschuss für betriebliche Verwaltungsgebäude mit einer vorgeschriebenen Wohnungszahl sichergestellt wurde.
Das siebengeschossige Reihenhaus auf unregelmäßigem Grundriss hat Fassaden zu den Straßen Běhounská und Kozí. Die puristische Vorderseite, die in Höhe des ersten Obergeschosses durch einen hohen Quersockel geteilt ist, verdeckt einen vielfältigen funktionellen Inhalt. Das Erdgeschoss war für kommerzielle Zwecke bestimmt und hier entstanden die Geschäfte einiger Privatiers mit eleganten Portalen, mit großen Schaufenstern und interessanten Eingangsgestaltungen. Im Zwischengeschoss, das durch einige große quadratische Fenster durchbrochen ist, befand sich ein geräumiger Schneidersalon, der mit Verkauf, Werkstatt, Zuschnitt, Bügelei und vielen Ankleidekabinen mit Warteraum für Kunden ausgestattet war. Das erste Obergeschoss war für die Räume der Versicherung bestimmt. Hier befanden sich Büros, die Kasse, eine Arztpraxis und ein Konferenzsaal. Dank des Einsatzes einer Stahlbetonkonstruktion konnte der Architekt die Innenräume jedes Geschosses ganz frei gestalten und der konkreten funktionellen Nutzung maßgenau anpassen.
Die puristische Fassadenlösung ist bis zu einem bestimmten Grad eine leichtere Variante der administrativen Gebäude von Ernst Wiesner, auf die auch mit dem klassizistisch gestalteten Sockel und der Querverkleidung Bezug genommen wird. Von der Inspiration durch die traditionelle architektonische Situation zeugt auch der erste Fassadenentwurf von Eisler, in dem klassizistisch gestaltete Lisenen und ein abschließender Kassettengesims auftaucht.