Mit dem Entstehen der Tschechoslowakischen Republik im Jahre 1919 wurde auch die Brünner Masaryk-Universität gegründet. In der Zeit der nicht gerade leichten Baukrise nach dem Krieg war es also erforderlich, dass die einzelnen Fakultäten funktionierten und eine entsprechende Infrastruktur gefunden werden musste. Der Bau von neuen Gebäuden kam aus finanziellen Gründen nicht in Frage, die einfachste Lösung schien es deshalb zu sein, schon bestehende Militär- und Sozialinstitute zu adaptieren. So entstand auch der Gedanke, das Areal des ehemaligen städtischen Waisenhauses in der heutigen Straße ulice Arna Nováka für die Zwecke der Philosophischen Fakultät und das Rektorat der Universität fertigzustellen.
An diesem Entwruf beteiligte sich neben dem Baurat Josef Matzenauer auch Miloš Laml, der mit der Leitung der Kanzlei für Bauwesen der Masaryk-Universität betraut wurde. Der Haupteingang des neu entstandenen Rektoratsgebäudes war zur Straße Grohova hin, und der monumentale Baukörper sowie die Aufteilung der Fassade mit Hilfe von Gesimen und Lisenen verweisen auf die klassizistische Tradition. Diese wurde im damals noch jungen Staat zum Symbol der erhabenen demokratischen Grundsätze der staatlichen Institutionen, und durch ihre strenge formale Zweckmäßigkeit war sie Wegbereiter für die moderne puristische Architektur.