Valentin Falkensteiner war ein bedeutender Brünner Unternehmer und Mäzen, der sich Zeit seines Lebens der Fürsorge für sozial Schwache widmete und sich als Mitglied der Vertretung der Stadt auch an deren Verwaltung beteiligte. Nach seinem Tod im Jahre 1884 wurde, wie es der Unternehmer testamentarisch verfügt hatte, eine Stiftung eingerichtet, die sein umfangreiches Vermögen verwalten und Mittel für wohltätige Zwecke zur Verfügung stellen sollte. Die Stiftung, deren Verwaltung von der Stadt Brünn übernommen wurde, beteiligte sich am Bau sozialer Institutionen und unterstützte behinderte und sozial benachteiligte Menschen. Die Quelle ihrer Finanzierung stellten Wertpapiere und die Mieten von sieben Häusern im Stadtzentrum dar, die im Besitz der Stiftung waren.
Im Jahre 1934 ließ sie sich nach einem Entwurf von Oskar Poříska ein Mietshaus am Moravské náměstí (Mährischen Platz) erbauen, das einen Wohnraum für die mittlere Gesellschaftsschicht am Rand der Promenaden-Ringstraße darstellte. Sein zentraler von Stahlbetonträgern gestützter Durchgang bildet ein monumentales Tor zur neu entstandenen Mášova-Straße. Die Hauptfassade des siebenstöckigen Gebäudes wird über dem Durchgang durch ein vertikales Band verglaster Loggien zweigeteilt, der oberste zurückversetzte Stock ist mit einer Terrasse versehen. Das Erdgeschoss dieses Wohnkomplexes wird für kommerzielle Zwecke genutzt.