Im Jahre 1930 fertigte der Architekt Josef Polášek den Entwurf zu einem Anbau der Bürgerschule in der Kotlářská-Straße. Er ging dabei von seinen Erfahrungen mit der Planung von Schulgebäuden und auch von den Erkenntnissen aus, die er bei seinen Studienreisen im Ausland gewonnen hatte. Das neue viergeschossige Gebäude schließt an das ursprüngliche historistische Gebäude in der Kotlářská-Straße an. Der Haupteingang befindet sich in einem Windfang an der rechten Seite, der über eine Eingangsterrasse in der Kounicova-Straße zugänglich ist. Diese Lösung sollte für die Sicherheit der jüngeren Schüler sorgen, die auf diese Weise nicht direkt auf die frequentierte Straße laufen konnten.
Der Architekt legte bei der Konzeption des Gebäudes vor allem auf eine gute Beleuchtung und Lüftungsmöglichkeiten der Unterrichtsräume Wert. Durch große Fenster, die ein Raster an den Fassaden des Gebäudes bilden, dringt genügend Licht in die Klassenräume. Die Flure sind durch Glasbetonfelder in den Wänden der Klassen beleuchtet und lassen sich dank der Balkone an ihrem Ende lüften. In jedem Stock befanden sich jeweils vier mit Einbaumöbeln ausgestattete Unterrichtsräume. Im Erdgeschoss des Gebäudes waren die Räume eines Kindergartens untergebracht, an die im Hof ein von einer kleineren Mauer umgebener Spielplatz anschloss, weiters spezialisierte modern ausgestattete Werkstätten für die größeren Kinder und die Wohnung des Schulwarts mit einem eigenem Eingang in der Kotlářská-Straße. Die Schule war auch mit einer dem Innenhof zugewandten Dachterrasse ausgestattet.
LV