Am Gebäude der Deutschen Masaryk Volkschule von Heinrich Blum aus dem Jahre 1931 ist der Einfluss des Klassizismus auf die Konzeption moderner Verwaltungsgebäude der Zwischenkriegszeit zu sehen. Am markantesten zeigen sich diese Tendenzen an der traditionellen Gliederung der Straßenfassade. Diese besteht im Erdgeschoss aus einem Sockel mit zentralem Eingang, dem Körper des Gebäudes und einem augenfälligen Kranzgesims, das in diesem Fall durch die zurückversetzte hell verputzte Terrasse im obersten Stock noch mächtiger wirkt. Das rohe Mauerwerk der Fassade ist nur durch Fensterachsen gegliedert, von denen sich die Reihe der hohen Fenster eines Gymnastiksaales im ersten Stock abhebt, die an die repräsentative Beletage barocker Paläste und Schlösser erinnern. Progressiver ist die Hofseite mit dem vollständig verglasten Risalit des Treppenhauses gestaltet, der die dynamischen Linien der Treppenpodeste und -läufe sichtbar macht.
PH