In der Zeit der baulichen Stagnation nach dem ersten Weltkrieg stellte das Einfamilienhaus eine der wenigen bezahlbaren Bauformen dar. Seine neue Konzeption löste sich von der traditionellen Form eines Hauses auf dem Land und wurde unter dem Einfluss der Ideen von englischen Gartenstädten zu einem vollwertigen Bestandteil städtischer Bauproduktion. Billige Reihenhäuser auf schmalen Parzellen entstanden dank der Einsparungen durch gemeinsame Grundmauern, Seitenwände und Dächer mit Kosten bis zu 100 000 Kronen.
In den Straßen Barvičova, Roubalova und Vojanova entstanden nach einem Entwurf von Jaroslav Grunt einstöckige Reihenhäuser als Typenbauten, deren Baukosten von der Stadt getragen wurden und die in erster Linie für Angestellte der öffentlichen Verwaltung bestimmt waren. Ihre Grundrisse entsprachen bereits den zeitgenössischen Ansprüchen der mittleren städtischen Gesellschaftsschicht. Im Erdgeschoss befanden sich das Wohnzimmer und die Küche mit einem Zimmer für die Hausangestellte, im ersten Stock zwei Schlafzimmer und das Badezimmer, die Haustechnik und Nebenräume waren im Souterrain untergebracht. Progressiv war auch die Fassade gestaltet, die auf den ersten Entwürfen noch durch horizontale dekorative Linien gegliedert war. Ihre endgültige Gestalt entspricht jedoch der Aufteilung der Innenräume und hört auf, die Funktion einer reich geschmückten Kulisse zu spielen. Die glatte Fläche der Stirnseite ist lediglich durch die Fensteröffnungen und den Eingangswindfang im rohen Ziegelmauerwerk gegliedert.
Grunts Einfamilienhäuser entstanden im städtischen Baubüro und zeichneten die neue zweckmäßige Konzeption individuellen Wohnraums vor, die sich in den darauffolgenden Jahren weiterentwickelte.
PH
