Im Rahmen des Nachkriegswiederaufbaus der Stadt Brünn und zur Lösung der Wohnungskrise haben sich die Bezirksprojektinstitutionen nicht nur mit der Frage des Wohnens beschäftigt. Das Qualitätsniveau des Wohnens zeigte sich vor allem in erreichbarer bürgerlicher Infrastruktur der Siedlungskomplexe. Die entspannte Atmosphäre der sechziger Jahre trug in Brünn und Umgebung zur Entstehung einer ganzen Reihe von hochqualitativen Schulgebäuden bei, deren Typologie noch teilweise aus den tief verwurzelten Traditionen des Brünner Funktionalismus hervorging. Dazu gehört ein Schulgebäude in der Janoušek-Straße vom Architekten Jaroslav Ledvina, das für die zukünftige Siedlung in Stadtteil Černá Pole/Schwarzfeld entworfen wurde. Bedingt anscheinend durch die unzureichenden Verhältnisse für den Unterricht und auch wegen des schulischen Platzmangels im ganzen Bezirk wurde das Gebäude schlussendlich gegenüber dem ursprünglichen Entwurf im Laufe der Bauarbeiten noch um ein Stockwerk - und zwar das vierte - erhöht. Insgesamt disponierte die Schule über eine Kapazität von 32 Klassen und 1 100 Schüler. Der Unterricht wurde feierlich am 1. September 1960 begonnen.
Den Ziegelbau mit Eisenbetondecken und Flachdach bilden zwei Trakte. Im ersten, dem administrativen Block befinden sich Büros der Schulleitung, Turnhalle, spezialisierte Lehrräume, Werkstätten und Räume für außerschulische Aktivitäten. Im zweiten Block mit einer durch ein regelmäßiges Raster von zweiteiligen Fenstern gegliederten Fassade sind die Lehrräume der einzelnen Klassen situiert. Das viergeschossige Gebäude zeigt einen Grundriss des unregelmäßigen Buchstaben U mit verschiedenen Flügellängen, zwischen denen der Architekt noch einen geräumigen Freiluft-Sportplatz platzierte.
Im Einklang mit der damaligen Idee der richtigen Erziehung und Schaffung der Moralwerte für die jungen Menschen wurden die Räume der schulischen Einrichtungen mit ausgesuchten Kunstwerken der bedeutenden Brünner bildenden Künstler und Bildhauer ausgestattet. Die Eingangshalle schmückt das bis heute erhaltene Fresko mit dem Thema des Schlauen Füchsleins von Vojtěch Štolfa. Heute schon vergessen und versteckt im Grün vor dem Haupteingang, befand sich ein Wasserbecken mit einer Skulptur Das Mädchen am Tümpel von Konrad Babraj. Kürzlich wurde das Gebäude komplett renoviert inklusive Wärmedämmung, dabei wurde der originale Brizolit-Putz durch einen neuen in markanten Pastelltönen ersetzt.
LH