Im Rahmen der Staatsinstitution Stavoprojekt Brno erarbeitete der Architekt František Sláma 1973 einen typisierten Entwurf eines Kindergartens für sechzig Kinder. Es wurde auf einem benachbarten Grundstück der Řezáč-Straße im Stadtteil Brünn-Komín errichtet, die Parzelle wurde wegen ihrer ruhigen Lage und ihrer optimalen Größe gewählt. Zu dem Seitenteil des Gebäudes sollte laut Forderung auch ein Heizraum, bezeichnet als K-21, angebaut werden, deswegen war es notwendig, einen Platz zu finden, wo im Laufe der Zeit eine Erweiterung des Pavillons möglich gewesen wäre.
Die endgültige Gestalt des Kindergartens unterscheidet sich jedoch deutlich von dem gedachten Entwurf von Sláma. Ähnlich wie bei dem Projekt des Kindergartens von Miroslav Dufek hat der Bau ein erhöhtes Erdgeschoß und zwei Obergeschosse mit identischem Betrieb, außer einem unteren Teil, wo sich die Küche und weitere Räume für Bedienung befinden. Die Küche trennt von den Haupträumen für Kinderspiele ein Treppenhaus, das zu den Lagerräumen, Sanitätseinrichtungen, Garderoben und Flur führt. Der Flur durchschneidet das ganze Gebäude und ist von beiden Haupteingängen zugänglich.
Die durchlaufenden Loggien - im Entwurf auf der Nordseite des Erd- und Obergeschosses eingezeichnet - wurden mit der Begründung nicht realisiert, dass ihre Betriebsfunktion nicht ausreichend wäre. Tatsache ist jedoch, dass die Notwendigkeit für die Benutzung dieses markanten Architekturelements an der Präfabrikation lag. Als Konstruktion kam ein montiertes Skelett mit Bezeichnung KPO mit Ziegelfüllung zur Anwendung und für die Fassade ein Paneel mit Keramikbehandlung. Außer der Außenloggien wurde auch das monolithische Treppenhaus mit einer Rampe nicht realisiert, was zur Veränderung der ästhetischen Gestalt des Gebäudes führte. Das Gebäude wirkt reichlich schwerfällig und wurde damit auch zu einem durchschnittlichen Plattenbau. Auch der flache Risalit zwischen den beiden Eingängen brachte keine Verbesserung. Nunmehr hat das Objekt zwei frontale Eingänge und im linken Teil befindet sich der Heizraum. Benachbart ist ein neuerer Bau der Kinderkrippe, die in das weitläufige Areal gehört und sich mit dem Kindergarten den Garten im leicht abschüssigen Terrain teilt. Ähnlich wie der schon erwähnte Bau in Brünn-Königsfeld von Miroslav Dufek, wurde 2016 auch dieser Kindergarten bedingt durch Energieeinsparung einer grundlegenden Renovierung unterzogen. Die Wärmedämmung veränderte komplett den architektonischen Charakter – es verschwand zum Beispiel die ursprüngliche Verteilung der Verkleidungsstrukturen der Fassade, die dem Bau eine gewisse Dynamik verliehen.
LK