Konrád Hruban

Architekt/in

Konstrukteur und Ingenieur Konrád Jaroslav Hruban stammte aus Dubany in Mähren, wo er am 15. November 1893 geboren ist. Er studierte Bauingenieurwesen an der Prager Technischen Hochschule ČVUT, wo er im Jahre 1916 absolvierte und fünf Jahre später auch sein Doktorat machte. Nach einer kurzen Zwischenzeit in Prag in der Prager Betongesellschaft siedelte er nach Brünn um, wo er ab 1922 in der Allgemeinen Baugesellschaft beschäftigt war und zwei Jahre später ihre Leitung als Direktor übernahm.

 

Konrád Hruban gehörte zu unseren wichtigsten Fachleuten auf dem Gebiet der Konstruktionstechnologien, besonders der Beton- und dünnwandigen Schalenkonstruktionen. Seine pädagogischen, theoretischen und Forschungsaktivitäten waren für dieses Fachgebiet maßgebend. Als Professor, in Eisenbetonbauten spezialisiert, betätigte er sich an der Brünner Technischen Hochschule, wo er ab 1937 unterrichtete und in den Jahren 1946-1947 ihr Dekan war; später war er auch auf dem Lehrstuhl für Betonkonstruktionen und Brücken ČVUT in Prag tätig (1953–1963). Er ist Autor vieler Fachpublikationen über die technologische Seite der in der Architektur benutzten Konstruktionen, die einerseits als Studienmaterial für ganze Generationen von Studenten dienten, andererseits  wesentlich die Kenntnisse von Konstruktionsprinzipien und -limiten in der Praxis erweiterten (Betonové střechy s krátkými skořepinami/Betondächer mit kurzen Schalen, Betonové konstrukce/Betonkonstruktionen, Navrhování konstrukcí zděných/Entwerfen von gemauerter Konstruktionen, Navrhování betonových konstrukcí podle stupně bezpečnosti /Entwerfen von Betonkonstruktionen nach Sicherheitsstufen usw.).

 

Hruban wurde regelmäßig mit der Konstruktionsseite der Bauten bedeutender tschechoslowakischer Architekten  beauftragt, wobei die Ergebnisse seiner Arbeit  oft zu bahnbrechenden Experimentalwerken gehörten. Im Jahre 1984 entwarf er die Überdachung der zweischiffigen Halle der Gerberei in Otrokovice von Vladimír Kubečka mit leichten Segmenten von Eisenbetonschalen  von 4 m Breite, die zum ersten Mal in der Geschichte unseres Bauwesens direkt auf der Baustelle dampfbehandelt wurden. In derselben Zeit  beteiligte er sich mit Bohuslav Fuchs an der Gestaltung des Perrons des Busbahnhofs am Grand Hotel in Brünn, dessen Dach aus gewellten Betonschalen besteht.

 

Für seine wissenschaftliche Arbeit und Aktivitäten erhielt er viele Preise (Goldene Medaille von ČVUT Prag und VUT Brünn, Staatspreis im Jahre 1953). Er starb am 26. April 1977 in Prag im Alter von 83 Jahren.

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