Das sogenannte „überregionale Einkaufszentrum“ Rubin im Stadtteil Žabovřesky wurde zwischen 1975 und 1980 nach Plänen des Architekten Vladimír Hřebačka erbaut. Bedingt durch den Arbeitskräftemangel kam es immer wieder zur Verzögerungen, die man durch Einsatz von Leihkräften – Lehrlingen, Arbeitern und sogar einer Gruppe Studenten aus Vietnam - zu kompensieren versuchte. Den Bau bildet ein montiertes Skelett, die tragenden Wände sind mit Ziegeln aufgefüllt. Im Gebäude C wurden präfabrizierte hölzerne Deckenplatten benutzt, was zur Beschleunigung der Bauarbeiten führte.
Das Zentrum bildeten drei Gebäude. Im Pavillon A befanden sich im Erdgeschoß verschiedene Geschäfte, eine Konditorei und die Post; im ersten Geschoß dann ein Restaurant, ein Café, Textilgeschäfte und Dienstleistungen (Frisör). Der Pavillon B diente als Gesundheitszentrum mit einer Apotheke, hier befanden sich Mosaik- und Keramikbeläge und Fliesenfußböden. Der Pavillon C diente als Kultur-, Sport- und Gesellschaftszentrum – im Erdgeschoß befand sich eine Leihbücherei mit Lesesaal, weiter ein Multifunktionssaal (hier konnten auch Filmvorführungen stattfinden), im ersten Stock dann Club- und Gymnastikäume und ein Zeremoniensaal. Das Areal schmückten zwei Skulpturen – Die Rose von Sylva Lacinová und Die Frau von Konrád Babraj (beide erhalten).
Die einzelnen Gebäude stimmten farbig und in der Höhe überein, darüber hinaus wurden sie mit Terrassen und Rampen miteinander verbunden und vermittelten somit einen kompakten Eindruck. Heute blieben nur die Terrassen, die das Gebäude A und C verbinden, die Terrassen des Gebäude B wurden abgebrochen, da sich nach der Privatisierung die neuen Eingentümer weigerten, sie instand zu halten, der marode Zustand gefährdete dann die Passanten. Das Gebäude B ist komplett umgebaut und um zwei Stockwerke erhöht, womit die ursprüngliche Höhenkompaktheit verloren ging. Das Exterieur des Gebäude A ist mit geringfügigen Beschädigungen erhalten, über dem Eingang ins Zentrum kann man noch die Inschrift „RESTAURANT/RESTAURACE rubin“ mit einem Symbol des Edelsteins sehen. Das Gebäude C wurde 2006 instandgesetzt, dabei wärmegedämmt und mit neuen Fenstern versehen. Wegen des Abbruchs der Rampen musste an dem Gebäude eine markante Konstruktion mit Aufzug angebracht werden, die den Zugang zum Gebäude ermöglicht. Die Straßenfassade behielt ihren skulpturalen Charakter, die ihr die Pfeiler in Form des umgekehrten Buchstaben L verleihen, die mit den Fenstern alternieren. Früher wurde dieser Charakterzug noch duch den farbigen Kontrast verstärkt, da die Pfeiler aus Ziegeln bestanden. Im Inneren blieb die Keramikmosaik und in dem Multifunktionssaal die holzgetäfelte Decke, deren Teile formal mit der Beleuchtung korrespondieren, erhalten.
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