Zdeněk Řihák
Architekt Zdeněk Řihák ist am 10. 8. 1924 in Napajedla in der Familie des dortigen Lehrers und Grundschuldirektors geboren. Im unweiten Zlín begann er bei dem Bildhauer Vincenc Makovský an der Kunstschule zu studieren, die zur Zeit des Zweiten Weltkriegs ein ungewöhnlich schöpferisches Ambiente für eine ganze Reihe tschechoslowakische Künstler bot. Sein starker bildhauerischer Hintergrund kam natürlich auch in seiner architektonischen Arbeit zur Geltung in Form von bildnerisch gestalteten Entwürfen mit fast skulptural komponierter Masse der Bauten und in Form einer regelmäßigen Zusammenarbeit mit anderen Künstlern. Seine Ausbildung ergänzte Řihák noch an der Brünner Fakultät für Architektur und Bauwesen VUT und Praktikum machte er als Assistent bei funktionalistischen Architekten Jaromír Krejcar und Bedřich Rozehnal.
In der Nachkriegszeit war er jahrelanger Mitarbeiter und Leiter des Projektionsbüros in Potravinoprojekt (ab 1950) und anschließend im Staatlichen Projektionsbüro des Handels. Dies spiegelte sich natürlich in den am häufigsten behandelten Architekturtypen wider – Geschäften, Erholungseinrichtungen und Hotels, die auch Gaststätten und Cafés einbezogen und Anforderungen des internationalen Tourismus gerecht werden sollten. Bereits in den Jahren 1961-1964 wurde eines seiner wichtigsten Projekte realisiert – der Hochbau des Hotels Continental (gemeinsam mit Vladimír Kovařík und Alois Semela) auf dem Y-Grundriss, ein außerordentlicher Bau, der durch den Brüsseler Pavillon Expo 58 beeinflusst war und in welchem auch Kunstwerke von Stanislav Libenský und Jarmila Brychtová Platz fanden.
Eine spezielle Hotelkategorie, mit welcher sich Řihák besonders im Verlauf der 60er und 70er Jahre intensiv beschäftigte, waren Bauten in Nationalnaturparken. In Štrbské pleso in der Hohen Tatra befinden sich sogar zwei von ihm entworfene Hotels. Hotel Patria mit dreieckigem Grundriss (1965–1970), das die Form der unweiten Bergspitze widerspiegelt, ist dank seinem gemäßigten Maßstab, benutzten Naturmaterialien und der Lage direkt am See außerordentlich attraktiv. Das unweite Hotel Panorama (1967–1969) versah der Architekt mit einer eindrucksvollen, strukturierten, abgestuften und sich nach oben erweiternden Fassade, die ähnlich wie die durchbrochene Wand des Hotels Labská bouda (1975) im Riesengebirge um die Aufnahme bei der Öffentlichkeit kämpfen musste; trotzdem stellt sie ein typisches Beispiel des dynamischen Herangehens des Autors an die Gestaltung des Volumens seiner Bauten dar.
Nach der Revolution passte sich Zdeněk Řihák den veränderten Bedingungen der architektonischen Praxis an und in seinem eigenen Projektionsbüro befasste sich vor allem mit Entwürfen von Einfamilienhäusern. Er starb am 15. 8. 2006 in Brünn, wo er auf dem Zentralfriedhof bestattet ist.
Architekt/in
Zdeněk Řihák
Geburtsdatum
10.8.1924 Napajedla
Todesdatum
15.8.2006 Brno