Das sich am rechten Ufer des Flusses Svitava ausbreitende und dem Pfarrbezirk Zábrdovice zugeordnete Dorf Husovice erwarb Ende des 19. Jahrhunderts überwiegend den Charakter einer sich immer mehr von der katholischen Kirche abwendenden Arbeitervorstadt Brünns. Deshalb wurde 1896 in Husovice ein Kirchenverein gegründet, dem der Pfarrer und Katechet František Venhuda vorstand. Nachdem der Verein die erforderlichen Mittel (überwiegend in Form von Kollekten) zusammengebracht und ein Projekt ausgewählt hatte, sicherte er den Bau der dortigen Kirche nach einem Entwurf des Architekten Karel Hugo Kepka. Die Ausführung des Baus erfolgte in den Jahren 1906–1910 durch die Brünner Bauunternehmer Karel Kučera und František Němeček. Die Weihe der Kirche fiel auf den 5. Juni 1910, und am 1. Januar 1911 wurde die örtliche Pfarrei errichtet. 1912 wurde Husovice zur Stadt erhoben, was ohne eigene Kirche nicht möglich gewesen wäre. Im Rahmen der Urbanisierung des Dorfes wurde um 1900 nördlich des ursprünglichen, an der Dukelská-Straße liegenden Straßendorfs ein orthogonales Straßennetz angelegt, wobei der Platz der Republik den Vorplatz der Kirche bildet.
Karel Hugo Kepka hatte zuerst eine neuromanische dreischiffige Basilika auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes mit Kuppel über der Kreuzung von Haupt- und Seitenschiff und einer zweitürmigen Hauptfassade entworfen, wobei er sich offenbar von der romanischen Klosterkirche Notre Dame in Paray-le-Monial hat inspirieren lassen. Im dortigen Kloster lebte die Salesianerin und Mystikerin Margareta Maria Alacocque, die Begründerin der Verehrung des Herzen Jesu, auf die sich das Patrozinium der Kirche in Husovice bezog. Allerdings musste Kepka seinen im Jahr 1900 veröffentlichten ersten Entwurf grundlegend ändern, sodass erst sein zweites, bescheideneres Projekt aus den Jahren 1906–1907 realisiert wurde. An ein rechteckiges pseudobasilikales Dreischiff (d.h. ein solches, bei dem das höhere Schiff keine Fenster hat) mit Emporen über den Seitenschiffen schließt ein versetztes, halboval abgeschlossenes, nach Nordwesten gewandtes Presbyterium an, an dessen Seiten sich die Annenkapelle und die Sakristei befinden. Die Kirche hat fünf leicht konische, prismatische Türme: der 60 m hohe Hauptturm in der Achse der Hauptfassade wird von vier 30 m hohen Ecktürmen ergänzt, die nach Art einer Kastellburg angeordnet sind. Der Haupteingang zur Kirche führt durch ein Stufenportal in einer vorspringenden Ädikula. An den Fassaden wechseln sich Steinmauerwerk mit unterschiedlich strukturierten Putzflächen ab, ebeno mit sowohl geometrischen als auch zoomorphen Stuckelementen (angelehnt an das mittelalterliche Bestiarium Physiologus).
Die Anlage des Bauwerks ist eklektizistisch und reicht von Verweisen auf die mittelalterliche und byzantinische Architektur bis hin zum Jugendstil, Art déco und sogar zu kubistischen Elementen (pyramidenförmige Türme). Während außen historisierende Bezüge vorherschen, basiert die Ordnung des Innenraums auf einem quadratischen Raster im Geiste des geometrischen Jugendstils; die Wände sind durch unterlegte Rahmen gegliedert, stellenweise mit ornamentalen Elementen. Das Dreischiff und das Presbyterium sind verglast, der Bereich unter den Emporen und am Presbyterium ist mit Kassettendecken versehen; das Ziegel- und Steinmauerwerk trägt eine Deckenkonstruktion aus Stahlbeton. Wegen Problemen mit dem Grundwasser bei der Fundamentlegung sind die Baukosten sehr gestiegen, weswegen der von Valentin Hrdlička entworfene Hauptaltar, der Seitenaltar und die Bänke erst aus den Jahren 1929–1933 stammen, sich jedoch der ursprünglichen Architektur anpassen. Das einzige komplexe Interieur aus der Bauzeit ist die Annenkapelle, deren Altar mit abgestufter Mensa in einem flachen Retabel ein Gemälde von Theodor Hilšer aus dem Jahr 1910 mit der die Jungfrau Maria unterrichtenden Heiligen Anna zeigt. Die drei Rundfenster im Presbyterium mit Glasmalereien nach einem Entwurf von Ferdinand Herčík wurden Ende der 1930er Jahre ersetzt, da sie nicht genügend Licht durchließen. Seit 2002 wird eine Generalsanierung der Kirche, einschließlich ihrer statischen Sicherung durchgeführt.
Auch das Pfarrhaus von Husovice (in der Straße Vranovská 103), dessen Hauptfassade von zwei neobarocken Giebeln gekrönt wird, wurde nach einem Entwurf von Kepka errichtet.
Aleš Filip