Das Eliška Machová Mädchenheim in der Lipová Straße gehört zur benachbarten Vesna-Mädchenberufsschule, die im Jahre 1930 nach dem Entwurf von Bohuslav Fuchs und Josef Polášek erbaut wurde. Das Wohnheim für Schülerinnen ist nach Eliška Machová benannt, der bedeutenden Brünner Pädagogin und Mitbegründerin der Brünner Schule Vesna und des Vereins „Eliška Machová Frauenheim für Mädchen“.
ie beiden Gebäude sind städtebaulich sowie über Blickachsen zu einem Komplex verbunden. Das von Bohuslav Fuchs entworfene Wohnheimgebäude wurde konsequent nach den Prinzipien des sog. holländischen Systems konstruiert, bei dem die Tragfunktion von den Umfassungsmauern auf die kürzeren Quermauern übertragen wird. Das ermöglichte auch, den Bau so zu beschleunigen und zu verbilligen, dass die Errichtung des Rohbaus von einem Stockwerk mit Schlafräumen nur ungefähr sechs Tage dauerte.
Das Wohnheimgebäude bilden zwei zueinander orthogonal gesetzte sechsstöckige Quader. Auf jedem Stockwerk befinden sich mehrere Typen von Schlafräumen mit verschiedener Bettenanzahl und eigener oder gemeinsamer Nasszelle. Gleichzeitig waren hier auch Gesellschaftsräume wie die Bibliothek mit Lesezimmer oder Klubraum untergebracht. Die holländische Bauweise ist am besten an der Südfassade mit den Loggien sichtbar, die die vorstehenden Tragwände bilden und die Räume ausreichend belichten. Die durch Ideen der holländischen Gruppe De Stijl inspirierte Farblösung vollendete die ästhetische Fassadenwirkung.