Wohnungsbau in der Straße Mánesova

D074

 Neben Ensembles des sozialistischen Realismus und den ersten – vorerst vereinzelten – Plattenbauten wurden parallel dazu auch Bauprojekte mit traditionellen gemauerten Technologien – in vorliegendem Fall aus Ziegelsteinblöcken – und neuem architektonischen Ausdruck realisiert. Während der Errichtung des „Wohnungsschnellbaus“ an der Brünner Ausfallstraße Olomoucká erfolgte auch in der Straße Mánesova im Stadtteil Královo Pole der Bau von Wohnhäusern nach einem Entwurf von František Zounek, dessen Persönlichkeit für die Brünner Architektur in den darauffolgenden Jahrzehnten maßgebend war.
Die vierstöckigen Objekte vom Typ T16 mit sechsundneunzig Wohneinheiten befinden sich auf einem leicht abschüssigen Gelände, mit dem sich der Architekt geistreich durch rhythmisch zurückspringende Fassaden der aneinander anschließenden Blöcke auseinandersetzte, die durch Balkone auf der Sonnenseite jeder Wohnung akzentuiert und passend dazu von dem Motiv des Flachdachs komplementiert werden. Bei völliger Respektierung der typenmäßigen Vorgaben in der Disposition der Wohnungen gelang es, eine individuell konzipierte Architektur zu schaffen, welche den damaligen Durchschnitt bei weitem übertraf. Die im Jahr 1960 in der Zeitschrift Architektura ČSR von Jiří Hrůza veröffentlichte Minirezension hebt neben dem Beitrag des Architekten, den guten wirtschaftlichen Ergebnissen des Baus und der Schnelligkeit und Qualität der ausgeführten Bauarbeiten auch die Erhaltung der Grünfläche im Hof hervor. Die Wohnhäuser in der Mánesova-Straße wurden im Jahr 1960 auf der Ausstellung Wohnungen für Brünn im Brünner Haus der Herren von Kunštát als Beispiel für qualitativ hochwertiges Wohnen gemäß den aktuellen Trends präsentiert.