Jaroslav Syřiště

Architekt/in

Der Architekt und Pädagoge Jaroslav Syřiště wurde am 12. Mai 1878 in Litovice (Litowitz) im Bezirk Kladno geboren. Er studierte an der Tschechischen technischen Hochschule in Prag. Im Jahre 1907 wurde er Lehrer an der Höheren Staatsgewerbeschule in Brünn, wo er im Jahre 1910 zum Professor ernannt wurde; ab 1919 war er Direktor der Schule. Sein frühes Schaffen durchlief eine Entwicklung vom Kubismus (Gemeindehaus in Bučovice/Butschowitz, 1913) zum Rondokubismus und Nationalstil (Sportplatz des Turnvereins Orel/Adler an der Bauer-Rampe, 1922, Krankenkasse der Privatbeamten an der Ecke der Straßen Kounicova und Zahradníkova, 1923–25); er ließ sich aber auch vom geometrischen Jugendstil und holländischer Architektur inspirieren. Im Entwurf seines eigenen Einfamilienhauses in der Březinova-Straße im Brünner Stadtteil Žabovřesky (Sebrowitz) und an einem der Gebäude der Kolonie „Nový dům“ („Neues Haus“) lassen sich bereits funktionalistische Tendenzen erkennen. Im Jahre 1926 wurde Jaroslav Syřiště zum Leiter des Instituts für Hochbau an der Tschechischen technischen Hochschule in Brünn ernannt, ein Jahr später zum Dekan des Fachbereichs Bauingenieurwesen. In den Jahren 1929–31 und 1937–38 war er Dekan des Fachbereichs Architektur und Hochbau. Seine höchste Funktion als Rektor der Brünner Tschechischen technischen Hochschule hatte er ab 1939 bis zur Schließung der Hochschulen durch die Nationalsozialisten inne und übte sie nach dem Ende des Krieges wieder aus. Im Jahre 1948 ging er aus gesundheitlichen Gründen in Rente, war aber weiterhin an der Hochschule tätig. Er starb am 20. September 1959 in Brünn.