Der einzige nicht aus Brünn stammende Architekt, der sich an der Entstehung dieses Manifests modernen Wohnraums in der Kolonie „Neues Haus“ beteiligte, war der Prager Architekt Josef Štěpánek – ein enger Freund und ehemaliger Kollege von Bohuslav Fuchs. Für Stěpáneks Doppelhaus war ein Platz am Rande der Kolonie an der Ecke der Straßen Petřvaldská und Šmejkalova in der Nähe des Fuchsschen Gebäudes vorgesehen.
Das Doppelhaus besteht aus zwei völlig identischen Objekten mit L-förmigem Grundriss. Auf historischen Fotografien ist ersichtlich, dass Štěpánek den linken Teil des Doppelhauses in der Petřvaldská-Straße ursprünglich in größerer Entfernung vom Straßenrand platzierte, was heute aufgrund der umfangreichen Umbauten nicht mehr klar erkennbar ist. Einen vertikalen Verbindungsweg bildet ein halbkreisförmiges Treppenhaus, das den Grundriss funktionell in Wohn- und Nebenräume trennt und für sich gesehen ein auffälliges künstlerisches Element der Innenraumgestaltung darstellt. Im Erdgeschoss befand sich die Eingangshalle, ein Kellerraum und Abstellkammern, der erste Stock war für die Küche und ein großes Wohnzimmer bestimmt. Im zweiten Stock befanden sich das Schlaf- und das Badezimmer, darüber der erhöhte Quader eines Gästezimmers und eine Dachterrasse.
Ähnlich wie der Großteil der Häuser dieser in Žabovřesky (Sebrowitz) gelegenen Kolonie wurde auch der linke Teil von Štěpáneks Doppelhaus völlig umgebaut. Im Gegensatz dazu wurde das rechte Haus vor kurzem dem ursprünglichen Aussehen entsprechend renoviert und stellt somit ein gelungenes Beispiel für die gegenwärtige Nutzung und qualitätsvolle Renovierung von Bauten der Zwischenkriegszeit dar.
