In der Mahenova Straße entstand im Jahre 1923 eine Doppelvilla für die Angestellten der Berg- und Hüttengesellschaft, die nach dem 1. Weltkrieg ihren Sitz von Wien nach Brünn verlagerte. Sie steht nicht weit von der Direktorenvilla der Gesellschaft in der Lerchova Straße 14 und den gleichen Auftraggeber verrät ein massiver Zaun aus starken Metallstangen, hohe Renaissanceschornsteine und ein augenfälliges Krongesims mit Zahnschnitt. Autor der beiden Häuser ist der Wiener Architekt Karl Lehrmann, der hier zwei verschiedene Stilformen seines Schaffens präsentierte. Dank dem rechtwinkeligen Grundriss und der Absenz dekorativer Elemente an der Fassade reiht sich dieses Haus zu den puristischen Äußerungen der Wiener Moderne.
Der zweigeschossige Bau wird von zwei gespiegelt platzierten Häusern auf einem L-Grundriss gebildet. An der Straßenfassade sind um den zentralen Risalit mit schmalen Gitterfenstern symmetrisch die beiden Haupteingänge untergebracht, die Gartenfassade bildet einen halbgeschlossenen Innenhof. Den Gesamteindruck der neoklassizistischen Monumentalität ruft vor allem das Kronengesims mit dem Zahnschnitt hervor, sonst ist der Bau fast von allen konkreten Stilformen und Dekoren befreit. Nur über den Eingängen wurden Reliefe liegender Frauengestalten angebracht.
Ende der 20er Jahre war schon klar, dass die Hauptstadt idealere Bedingungen für einen Sitz der Generaldirektion bietet und die Häuser der Gesellschaft wurden verkauft. Im Jahre 1930 kaufte Arnold Anderle, der Direktor der Tschechoslowakischen Agrarbank den einen Teil der Villa (Mahenova 18). Die zweite Hälfte (Mahenova 16) erstand dr. Erwin Lohr im Jahre 1930 von der Berg- und Hüttengesellschaft. Im Jahre 1951 wurde die Villa konfisziert; zuerst nahm die Maschienenfabrik Královopolská in Brünn die Verwaltung an und im Jahre 1954 dann die Gesundheitsverwaltung des Städtischen Nationalausschusses in Brünn.