Jan Víšek

Architekt/in

Der Architekt Jan Víšek wurde am 13. Mai 1890 in Božejovice (Bazegowitz) unweit von Tábor geboren. Im Jahre 1920 absolvierte er das Fach Hochbau an der Tschechischen technischen Hochschule in Prag. In den Jahren 1923–24 war er kurze Zeit im Staatlichen Grundbuchamt in Prag tätig. Den Höhepunkt seiner Prager Aktivitäten stellte der Umbau des Landwirtschaftlichen Museums in den Kinsky-Gärten in Prag dar (1923). Danach zog er nach Brünn, wo er ab 1924 im Büro für den Ausbau der Masaryk-Universität in Brünn angestellt war. Unter seinen Bauwerken sticht die Kirche der hussitischen Gemeinde in der Botanická-Straße aus den Jahren 1926–27 hervor, die als erster radikal moderner Sakralbau in der Tschechoslowakei angesehen wird. Im Jahre 1937 gewann in der engeren Auswahl eines Wettbewerbs sein Entwurf für das Gebäude des tschechischen Theaters am Žerotínovo náměstí (Žerotín-Platz) in Brünn, deren Umsetzung jedoch vom zweiten Weltkrieg verhindert wurde. In den Jahren 1945–48 war Jan Víšek als supplierender Professor am Institut für architektonisches Entwerfen an der Tschechischen technischen Hochschule in Prag tätig. Nach der erzwungenen Schließung seines Architekturbüros im Jahre 1949 begann er im staatlichen Betrieb Stavoprojekt Brünn zu arbeiten, wo er im Büro für den Bau des Staatstheaters in Brünn angestellt war. Im Jahre 1956 nahm er erneut erfolgreich an einem Wettbewerb für den Bau eines Brünner Theaters in der Koliště-Straße teil, nach seiner vorzeitigen politisch motivierten Pensionierung wurde jedoch Otakar Oplatek mit dem Bau des Theaters betraut. Der Architekt starb am 6. Juni 1966 in Brünn.