Doppelhaus

C189

Eines der Gebäude der Kolonie „Neues Haus“, die in der Zeit ihrer Existenz die schwerwiegendsten Umbauten erfahren haben, ist das Doppelhaus von Jan Víšek in der Drnovická-Straße. Es handelt sich hierbei um ein Beispiel für ein Doppelhaus für Familien, das aus zwei völlig identischen Einheiten besteht.
Die Straßenfassade des Gebäudes mit seinem freien, von Säulen gestützten Erdgeschoss zeichnet sich durch ein strenges Raster typisierter Fenster aus, die Gartenseite ist nur durch die kleinen Fenster des Treppenhauses, der Küche und des Bades gegliedert. Im Erdgeschoss befinden sich die Haustechnik und Nebenräume wie ein Kellerraum, eine Waschküche und ein Trockenraum; im ersten Stock sind die Küche und das Wohnzimmer untergebracht, das mit einem Esszimmer verbunden ist. Den zweiten Stock bilden die Schlafzimmer für Eltern und Kinder sowie ein Gästezimmer. Genutzt wird auch das Dach mit einer Terrasse, einem kleinen Vordach und einem Sonnenbad.
Obwohl Víšek das freie Parterre sowie das bewohnbare Dach in völliger Übereinstimmung mit Le Corbusiers Prinzipien moderner Architektur entwarf, nutzte er nicht die räumlichen Möglichkeiten des vorhandenen Stahlbeton-Skeletts und gestaltete das Gebäude nach einem traditionellen Raumschema mit voller Fassade und kleinen Fenstern. Dem Architekten gelang es jedoch durch extremen Minimalismus hinsichtlich der Ausdrucksmittel und durch Typisierung die niedrigsten Baukosten (120 000 Kč) und die kleinste verbaute Fläche (45 m²) von allen Objekten der Kolonie „Neues Haus“ zu erzielen.

 

 

 

Name
Doppelhaus

Datierung
1928

Architekt
Jan Víšek

Route
Žabovřesky / Sebrowitz 1918–1945

Kode
C189

Typ
Einfamilienhaus, Villa

Adresse
Drnovická 1003, 1004 / 8, 10, (Žabovřesky), Brno, Žabovřesky

Öffentlicher Verkehr
Bráfova (TRAM 1)
Burianovo náměstí (TRAM 3, 10)


GPS
49°12'22.309"N, 16°34'17.026"E

Literatur
Bedřich Václavek, Zdeněk Rossmann (red.), Katalog výstavy moderního bydlení Nový dům, Brno 1928
Petr Pelčák, Vladimír Šlapeta , Ivan Wahla (eds.), Jan Víšek 1890–1966, Brno 1999