Im Jahr 1928 fand auf dem neu gebauten Brünner Messegelände eine Ausstellung zeitgenössischer Kultur in der Tschechoslowakei statt, die Teil der Feierlichkeiten zum zehnten Gründungstag der Republik war. Außer den Messepavillons, die von bedeutenden tschechischen Architekten entworfen wurden, entstanden auch viele Gebäuden außerhalb des Messegeländes, deren Bau mehr oder weniger zusammenhängt. Am Ort der früheren Stadtmauer in der Nähe des Brünner Bahnhofs wurde nach einem Entwurf von Oskar Poříska das Städtische Beherbergungs- und Informationsbüro errichtet, das den Messebesuchern als erster Anlaufpunkt in der Stadt diente und so grundlegende Serviceleistungen wie Geldumtausch oder Hilfe bei der Unterkunftssuche in Brünn anbot.
Oskar Poříska widmete sich diesem Grundstück gegenüber dem Padowetz-Palast in der Straße Bašty in seinen Entwürfen bereits früher. 1926 entstand hier auf dem früheren Stadtwall ein Flachbau mit Geschäften und öffentlichen Toiletten, dessen Dach als Flanierterrasse als Erweiterung der Straße genutzt wurde. Das zweigeschossige Objekt des Städtischen Beherbergungsbüros schließt sich unmittelbar an die Geschäftsräume an und bildet mit seiner an einen Schiffsbug erinnernden abgerundeten Ecke dessen Abschluss. Im vorderen Teil des Objekts mit separaten Eingang und Fensterband im Obergeschoss befand sich die Wechselstube. Der Eingang in das Beherbergungsbüro (später Reisebüro) befand sich in der Seitenfassade neben dem zu dieser Zeit größten Glasbaustein-Fenster in Brünn, das die überhöhte Halle des Büros mit Galerie belichtete.
Die heutige Gestalt des Pavillons, der eine nautische Inspiration internationalen Stils widerspiegelt, ist jedoch Ergebnis einer Anzahl von Umbauten und Rekonstruktionen. Bereits in den vierziger Jahren wurde der Haupteingang nach rechts versetzt und ersetzte eines der Glasbausteinfelder. Später kam es zur einer Erweiterung des Gebäudes durch die Aufstockung des Erdgeschossteils für Geschäften. Bei der Rekonstruktion in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die zerstörten Glasbausteinwände und Eckfensterbänder rekonstruiert. Im Rahmen einer „Ergänzung“ der funktionalistischen Ästhetik wurden runde Fenster in der Seitenfassade und im Innenbereich hinzugefügt. Die ursprüngliche Nutzung als Reisebüro blieb bis heute erhalten.