Institut für Gerichtsmedizin der Masaryk-Universität

C142

Nach der Entstehung der Masaryk-Universität im Jahre 1919 war es nötig, neue Räume für die Unterbringung der einzelnen Fakultäten zu finden oder zu bauen. Eine Reihe von ihnen wurde provisorisch in den Gebäuden der ehemaligen Sozialämter untergebracht, die in die Nähe von Brünn übersiedelt waren. Für die Adaption bestehender und die Errichtung neuer Gebäude richtete die Politische Landesverwaltung eine eigene Abteilung für den Ausbau der neuen Universität ein, mit deren Leitung der Architekt Miloš Laml beauftragt wurde. Der erste Neubau nach Lamls Entwürfen war das Anatomische Institut der Medizinischen Fakultät in der Straße Úvoz aus dem Jahr 1920, das auf dem Gelände der ehemaligen Landwehrkaserne entstand. Auf der gegenüberliegenden Seite dieses Gebäudekomplexes wurde in der Straße Tvrdého nach Entwürfen desselben Architekten das Institut für Gerichtsmedizin erbaut. Zur Verwirklichung kam es nach langen bürokratischen Verzögerungen erst in den Jahren 1929-30.
Das Gebäude besteht aus einem zweistöckigen Eingangsbereich mit L-förmigem Grundriss, wo administrative und Wohnräume untergebracht sind, einem daran anschließenden gekrümmten Verbindungsflügel mit Seziersälen und Labors sowie einem Hörsaal an der Hofseite, der von einer Apsis abgeschlossen ist. Mittelpunkt der Komposition, wo die Gänge zusammenlaufen, ist das Vestibül mit dem Treppenhaus, das gleich hinter dem Eingangsbereich liegt. Das Portal des Eingangs, das aus Säulen und einem Architrav besteht, ist das einzige auffällige Element an der glatten Fassade, die nur durch die Fenster mit einfacher Umrahmung gegliedert ist.

 

Name
Institut für Gerichtsmedizin der Masaryk-Universität

Datierung
1923

Architekt
Miloš Laml

Route
Unter dem Špilberk 1918–1945

Kode
C142

Typ
Gesundheitseinrichtung, öffentliches Bad

Adresse
Tvrdého 562/2a, (Stránice), Brno, Střed

Öffentlicher Verkehr
Tvrdého (TROL 35, 38, 39)
Tvrdého (TROL 25, 26, 35, 38)
Úvoz (TRAM 4)


GPS
49°11'49.601"N, 16°35'31.28"E

Literatur
Rostislav Koryčánek, Česká architektura v německém Brně. Město jako ideální krajina nacionalismu, Brno 2003