Auf der Grundlage einer Gesetztesnovelle über Bautätigkeiten aus dem Jahre 1936, das die Nutzung staatlicher Förderungen beim Bau von Wohnungen in einer Größe bis zu 34 m2 ermöglichte, verkündete die Stadt Brünn unter dem Titel „1 000 Wohnungen für Arme“ eine Reihe von Baumaßnahmen. Die erste Etappe verlief in den Jahren 1936–37, und ihr Ergebnis war der Bau von Häusern mit Minimalwohnungen in den Straßen Renneská, Havlenova und Kuldova. Eine Art Nachhall dieses Unternehmens stellte in den Jahren 1937–38 der Bau von vier Häusern mit Minimalwohnungen am Ufer des Flusses Svitava in der Zveřinova-Straße dar, deren Entwurf von den Architekten Josef Polášek und Vilém Kuba gemeinsam ausgearbeitet wurde.
Die Häuser schließen mit ihren vier Stockwerken, ihrer Höhe und auch in urbanistischer Hinsicht an die ältere historistische Bebauung dieser Straße an. Die Stirnseiten der einzelnen Hauseinheiten sind durch ausgeschnittene Loggien sowie die unterschiedlich großen Fenster der Wohnräume und Nebenzimmer gegliedert. Die einheitliche Konzeption der Straßenfassade wird vom Eckhaus Nr. 11 durchbrochen, das schräg vom Straßenrand zurückweicht und dessen Fassade von einem vertikalen Treppenhausfenster dominiert wird. Außerdem ist dieses Gebäude im Unterschied zu den anderen dreien als Pawlatschenhaus angelegt. Die Häuser enthalten in jedem Stock eine Garçonniere und vier Wohnungen, die jeweils aus einem Vorzimmer, einer Wohnküche (mit Betten für die Eltern), einem Kabinett (als Kinderschlafzimmer genutzt) und einem Badezimmer mit Dusche und Toilette bestanden. Zu jeder Wohnung gehörte auch ein Kellerabteil.
Die ursprünglich einheitliche weiße Farbe der Fassaden ist heute durch ockerfarbene und graue Farbtöne ersetzt, und die Wohnkapazität der Gebäude wurde durch einen Ausbau der Dachböden noch erhöht. Bereits unter dem letzten Regime kam es zu einem Austausch der ursprünglichen Fenster, doch erst im Zuge einer kürzlichen Renovierung des Hauses am Rand des Komplexes verschwand das einzigartige Treppenhausfenster.
LV