Vilém Kuba
Der Architekt Vilém Kuba wurde im Jahre 1905 in Nížkovice (Nischkowitz) im Bezirk Vyškov (Wischau) geboren. Er studierte an der Tschechischen Staatsgewerbeschule Brünn und sammelte im Brünner Bauamt beim Architekten Bohuslav Fuchs praktische Erfahrungen. Im Jahre 1928 begann er im Atelier von Josef Gočár an der Prager Akademie der bildenden Künste Architektur zu studieren. Nach seiner Rückkehr nach Brünn stieg er als Architekt in die Baufirma seines Bruders Dvořák und Kuba ein. Im Jahre 1932 trennten sich die Wege der Firmenpartner und Alois Kuba gründete gemeinsam mit seinem Bruder ein eigenes Planungsbüro (V. und A. Kuba), in dem Vilém als leitender Architekt angestellt war. Seine Bautätigkeit betraf weiterhin hauptsächlich große Mietshäuser (z.B. in den Straßen Kotlářská, Bayerova, Botanická und Cihlářská). Nach dem zweiten Weltkrieg engagierte er sich als Angestellter der Abteilung für sofortige Maßnahmen des Bauamtes der Stadt Brünn im Rahmen der Reparatur von Kriegsschäden. Nach dem kommunistischen Umsturz gelangte er als links denkender Architekt in die Leitung des staatlichen Betriebs Stavoprojekt Brünn, dem er die Ausstattung seines eigenen Architekturbüros schenkte. Hier war er bis 1950 als Direktor tätig, danach leitete er eines der Büros. Im Jahre 1957 gewann er gemeinsam mit J. Ledvina und Miloslav Kramoliš den Wettbewerb zum Bau des Hotels International in der Husova-Straße. In der Folge entsprach er jedoch bei neuen Überprüfungen durch die Partei nicht deren Anforderungen, und er musste schließlich mit 53 Jahren eine Stelle als Binder von Kranlasten in der Königsfelder Maschinenfabrik (Královopolská strojírna) annehmen – trotz der Tatsache, dass er an einem teilweisen Verlust des Augenlichtes litt. Vilém Kuba starb am 20. Mai 1961 an den Folgen eines schweren Arbeitsunfalls.
Architekt/in
Vilém Kuba
Geburtsdatum
26.5.1905 Nížkovice
Todesdatum
20.5.1961 Brno
Literatur
Petr Pelčák,
Ivan Wahla (eds.),
Václav Dvořák, Vilém a Alois Kuba. Brněnští stavitelé 30. let,
Brno 2002