Die gemeinsamen unternehmerischen Aktivitäten von Václav Dvořák und Alois Kuba begannen Ende der 20er Jahre, als sich die jungen Absolventen der Tschechischen technischen Fachschule in Brünn nach mehrjähriger Praxis bei Brünner Baumeistern entschlossen eine eigene Baufirma zu gründen. Zu Beginn beschränkte sich ihre Bautätigkeit aus finanziellen Gründen eher auf kleine Einfamilienhäuser, später wurden sie jedoch hauptsächlich durch den Bau zahlreicher Mietshäuser im Stadtteil Veveří (Eichhorn) nördlich des Stadtzentrums bekannt.
Eines ihrer ersten großen Projekte war ein Block von Wohnhäusern an der Ecke der Straßen Kotlářská und Botanická, an die später auch Häuser in der Bayerova-Straße anschlossen. Von Beginn ihrer gemeinsamen Tätigkeit an legten beide Baumeister großen Wert auf eine qualitätsvolle handwerkliche Ausführung sowie den architektonischen Entwurf, für den Alois' Bruder Vilém Kuba sorgte. Ihre Projekte zeichneten sich durch eine Reihe von Innovationen bezüglich des Grundrisses und der technischen Ausstattung aus. Die Häuser verfügten über eine Zentralheizung, selbstverständlich waren ein Aufzug, bereits bei dreistöckigen Häusern, und eigene sanitäre Anlagen bei Einzimmerwohnungen; außerdem waren die Gebäude mit einer Gegensprechanlage und Müllschluckern ausgestattet.
Wichtiger Bestandteil der Häuser in den Straßen Kotlářská, Botanická und Bayerova ist das städtische Element des kommerziell nutzbaren Erdgeschosses. Gerade im Haus Nr. 22 in der Kotlářská-Straße befand sich das Planungsbüro der Firma Dvořák und Kuba, deren gemeinsame Tätigkeit Anfang der 30er Jahre endete. Obwohl sie sich selbständig machten, dauerte die qualitätsvolle Bauproduktion dieser Persönlichkeiten fort. Heute ist allerdings eine Reihe dieser Objekte durch unpassende bauliche Eingriffe und eine Wärmedämmung der Fassaden ruiniert. Die subtilen Fensterrahmen wurden durch robuste Plastikfenster ersetzt und die Einheitlichkeit der Straßenfassaden ist durch verschiedenfarbige Pastellanstriche beeinträchtigt. Außerdem verschwinden allmählich die Opaxitverkleidungen und die atypischen Treppenhausfenster.
PH