Einfamilienhäuser

C359

Im Jahre 1923 entwarf Bohuslav Fuchs für die Baugenossenschaft „Rodina“ („Familie“) eine Reihe von elf Doppelhäusern in der Míčkova-Straße. Die Häuser sind Bestandteil einer Arbeiterkolonie, die auf dem Gipfel eines bewaldeten Hügels am Rand des Villengebietes des Stadtteils Štefánikova čtvrť (Štefánik-Viertel) entstand. Die Doppelhäuser erinnern mit ihrer Form an typische mährische Häuser auf dem Land, ihr Grundriss ist jedoch bereits den Bedürfnissen von Stadtbewohnern angepasst.
Die Gebäude sind in zwei identische spiegelverkehrte Wohneinheiten aufgeteilt. Hinter dem Eingangs-Windfang mit anliegender Toilette befanden sich im Erdgeschoss eine Küche (die auch als Badezimmer benutzt wurde) und ein großes Wohnzimmer. Vom Eingangsbereich führte eine Treppe in das bewohnbare Dachgeschoss, wo zwei Schlafzimmer mit Abstellräumen lagen.
Durch die Unterbringung zweier Wohneinheiten unter einem gemeinsamen Dach gelang es Bohuslav Fuchs sowohl die Bau- als auch die Betriebskosten zu senken. Angesichts der wachsenden Anforderungen an einen Wohnraum wurden die zwei Wohneinheiten in späteren Jahren miteinander verbunden, im Äußeren blieb jedoch der ursprüngliche Charakter der Häuser erhalten.

LV