Haus von Domin Pavlíček

C005

Anfang der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts kaufte die Baugenossenschaft „Rodina“ (Familie) die Grundstücke auf dem Žlutý kopec (Gelber Berg) in Brünn auf – mit dem Ziel hier eine kleinere Villenkolonie zu errichten. Mit dem Projekt der Häuser in den Straßen Barvičova, Mahenova und Lerchova wurde Bohuslav Fuchs beauftragt. Von mehreren Entwürfen verschiedener Haustypen wurde einer ausgewählt, der dann in verschiedenen Modifikationen in den Jahren 1923–24 realisiert wurde.
Heute blieb am besten das Haus in der Lerchova Straße 9 erhalten, das für den Brünner Redakteur und Schriftsteller Domin Pavlíček bestimmt war. In Fuchs’ Entwurf für dieses Haus (und seiner Varianten in der Nachbarschaft) offenbart sich der Einfluss der Spätphase der Prager kubistischen Architektur, die sich in der geometrischen Komposition der plastischen Elemente an der Fassade und in ihrer Gliederung äußert. Gleichzeitig wird hier das traditionelle Kieldach angewendet, das vielleicht auf den Einfluss von Adolf Loos verweist. Loos gebrauchte es genauso wie das gewendete „T“ bei der Wiener Villa Steiner schon im Jahr 1910.