Der ursprüngliche Pavillon G wurde nach dem Entwurf des Architekten Bohumír Čermák für die Ausstellung zeitgenössischer Kultur in der Tschechoslowakei im Jahre 1928 errichtet. Der Aussichtsturm mit dem Café bildete die Dominante einer der Ausstellungspromenaden. Das Atrium unter dem Turm mit einem Wasserbecken und Gartenanlage war mit Ausstellungshallen aus monolithischem Beton umgeben, die mit den Räumlichkeiten unter dem Turm durch hölzerne Verbindungsflügel verknüpft waren. Eingänge in Seitenhallen waren mit zwei Objekten mit kleineren Türmen gekrönt, die gleichzeitig den Eingang in das Atrium des Pavillons akzentuierten.
In der Nachkriegszeit wurde der Pavillon mehrmals für die Bedarfe des Messebetriebs umgestaltet. Es handelte sich meistens um Adaptationen der Gaststätten, Sanitäranlagen oder Technologien. Ausstellungshallen wurden in ihrer Originalform bis zum Ende der 80er Jahre benutzt, wenn sich unerwartet die Baufälligkeit ihrer Betonkonstruktionen herausstellte. Es zeigte sich, dass im Jahre 1927 bei dem Bau Aluminatbeton (und Bauxitzement) verwendet worden war, der dank dem schnellen anfänglichen Anstieg der Festigkeit die Verkürzung der Bauzeit erlaubt hatte. In den 20er Jahren war jedoch nicht allgemein bekannt, dass dieser Betontyp unter bestimmten Bedingungen nach einer längeren Zeit die Festigkeit verliert und der Absturz der Konstruktion droht. Beide Ausstellungshallen wurden daher aus Sicherheitsgründen schnell abgerissen und aus dem ursprünglichen Pavillon erhielten sich nur der Aussichtsturm und einer der kleineren Seitentürme.
Gleichzeitig mit dem Abriss des Pavillons wurden Projektionsarbeiten aufgenommen, die die Rekonstruktion der beiden Seitenhallen betrafen. Im Referat des Hauptarchitekten des Messegeländes, das jahrelang durch den Architekten Zdeněk Müller geleitet wurde, wurden zunächst zahlreiche Varianten erarbeitet, die sich sowohl mit den Gebäuden selbst als auch mit den Betriebsverhältnissen befassten. Es wurde u. a. auch die Senkung der Straßenbahnstrecke in der Hlinky-Straße auf das Niveau des Messegeländes und des Eingangs in das Areal auf die Ebene des neuen Pavillons erwogen, was sich jedoch als unreal zeigte mit Rücksicht auf die Kostspieligkeit dieser Variante.
Das Endprojekt situierte zwei Ausstellungshallen von 120 x 45 m ungefähr auf den Grundriss der beiden ursprünglichen Seitenflügel des Pavillons. Die entworfene Lösung behielt das Atrium des Pavillons bei sowie die dominante Stellung des Aussichtsturms in Intentionen der ursprünglichen urbanistischen Konzeption von Josef Kalous aus dem Jahre 1924. Gleichzeitig ermöglichte sie den Aufbau moderner Hallen im Westteil des Areals, die mit Rücksicht auf Effektivität und Betriebsanforderungen des Areals in einen einfachen orthogonalen Raster mit minimalen Abständen situiert wurden. Ideell ist dieses Herangehen im Entwicklungsplan aus dem Jahre 1977 verankert, dessen Erarbeitung mehrere internationale Symposien zum Ausstellungswesen vorangegangen waren. Der Gesamtplan des Messegeländes wurde im Laufe der Jahre weiter modifiziert, aber im Prinzip blieb er bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts in Kraft.
Den Entwurf des neuen Ausstellungspavillons mit zwei Ausstellungshallen im Geiste des Ausgangskonzepts erarbeitete das Architektenteam unter der Leitung von Viktor Rudiš. Bogenförmige Dachkonstruktionen der beiden Hallen sind in dergleichen Höhe, was das Gebäude visuell vereinigt. Die unterschiedliche Situierung der Hallen im Terrain mit dem Höhenunterschied von 4 m wird durch verschiedene lichte Höhe der Innenräume ausgeglichen. Diese Lösung ermöglichte es, in die südliche Halle G1 eine Galerie entlang dem Atrium einzubauen und die beiden Hallen an der dem Pavillon Z zugewandten Westseite durch einen unterirdischen Korridor zu verknüpfen, welchem notwendige Serviceräume anliegen. Der historische Aussichtsturm mit der Eingangshalle im Erdgeschoss und dem Café in der Etage wurde den neu erbauten Hallen durch verglaste Verbindungshälse angeschlossen. Von den zwei kleineren Objekten mit Türmen an beiden Seiten des Atriums wurde das nördliche, an dem Pavillon G2 situierte, erhalten. Im Jahre 1928 hatte sich darin die Exposition der Firma Lamplota mit einem Café befunden, nach der Rekonstruktion des Pavillons wurden darin Büros der Messeverwaltung untergebracht. Im Jahre 2007 wurde das Objekt mit der Straßenbahnhaltestelle in der Hlinky-Straße mittels einer überdachten Fußgängerbrücke verknüpft. Gegenwärtig befindet sich dort auf dem Niveau der Straße eine kleinere Eingangshalle mit Kassen und im Erdgeschoss auf dem Niveau der Halle G2 der Ausgang in das Atrium des Pavillons. Das südliche Objekt mit dem Turm wurde bei der Rekonstruktion durch einen Neubau von gleichem Volumen ersetzt, seine Form unterscheidet sich jedoch von dem Originalbau. Damit blieb die grundlegende Symmetrie der Baukomposition erhalten, ohne dass die Autoren auf eine Replik des Teils des ursprünglichen Baus zurückgreifen mussten.
Die Rekonstruktion des Pavillons G stellte den Anfang einer neuen Etappe in der Bauentwicklung des Messegeländes, wenn ausgedehnte eingeschossige Hallengebäude schrittweise die älteren kleineren oder mehrgeschossigen Pavillons abzulösen begannen. In den Jahren 2000-2009 kamen auf diese Weise im Westteil des Areals des Messegeländes die Pavillons V, F und P hinzu. Vor allem dank der harmonischen Verknüpfung moderner Konstruktionen mit Fragmenten des historischen Pavillons nimmt jedoch der Pavillon G eine Sonderstellung unter den anderen modernen Hallen ein.