Im Entwurf der Villa für das Ehepaar Petrák aus dem Jahre 1936 bekennt sich Bohuslav Fuchs deutlich zum Erbe des Architekten Hans Scharouns, einem der führenden Repräsentanten der organischen Tendenzen in der Architektur. Seine Bauten konnte Fuchs in der Ausstellung Wohnung und Werkstatt in Breslau kennen lernen, die hier im Jahre 1929 der deutsche Werkbund veranstaltete. In Scharouns Bauten dominieren Kurvenlinien, nautische Details und typisch ist für ihn auch die Verwendung von natürlichen Materialien, was sich hier in Fuchs’ Villenentwurf am Hang des Brünner Viertel Pisárky (Schreibfeld) wiederfindet.
Die Hauptfront der Villa wirkt auf den ersten Blick unauffällig. Von der Straße präsentiert sich das dreistöckige Haus als ein einfacher Quader strukturiert durch Reihen horizontaler Fenster verschiedener Größen. In das Gebäudevolumen wurde allerdings in der südlichen Ecke ein tiefer Einschnitt vollzogen, wodurch ein Raum für eine freitragende Treppe und eine Segmentterrasse entstand, deren Form auch das Dach nachbildet. Die Terrasse und das Dach stützt eine Stahlbetonsäule, die den Eindruck der Leichtigkeit des ganzen Baus vollendet. An der westlichen schlichten Fassade tritt das zylinderförmige Volumen der Wendeltreppe hervor. Reichlich verwendete runde Fenster im Exterieur und im Interieur des Baus, auch am Mauergürtel, unterstreichen den nautischen Charakter des Objekts. Die gemeinsamen Wohnräume wurden aufgrund des unebenen Terrains ungewöhnlicherweise im ersten Stock platziert. Das Schlafzimmer befindet sich im Erdgeschoss und im Souterrain waren die Hausmeisterwohnung und die Bedienstetenräume untergebracht.
Die Villa zählt heute als eines der am besten erhaltenen Baudenkmäler des organischen Funktionalismus in Brünn.