Im Jahre 1938 arbeitete der Architekt Endre Steiner den Entwurf des Mietshauses Nr. 2 in der Straße Třída Kapitána Jaroše aus. Offensichtlich aufgrund der jüdischen Herkunft des Baumeisters wurde das Gebäude jedoch kurz vor der Fertigstellung von der Gestapo beschlagnahmt, der Architekt festgenommen und später unter der Bedingung freigelassen, das Gebäude zu beenden. Steiner gelang es rechtzeitig in die Slowakei zu flüchten, wo er Mitglied einer so genannten Arbeitsgruppe wurde, deren Ziel es war, slowakische Juden vor dem Holocaust zu retten.
Die Fassade des sechsstöckigen Hauses hebt sich von der benachbarten Reihenverbauung durch ihre helle Verkleidung ab. Die Straßenfassade ist im Geist von Steiners feinem Minimalismus durch eine Fensterachse auf der linken Seite und flache Balkone mit abgerundeten Geländern, sowie Bandfenster auf der rechten Seite gegliedert. Die Fassade an der Hofseite ist fein verputzt und wird von Fensterachsen, einer Säule mit runden Glasbausteinen, die das Treppenhaus beleuchtet, und abgerundeten Eckbalkonen gebildet. In jedem Stock befanden sich eine Ein- und eine große Dreizimmerwohnung mit einer zentralen Halle und zwei Balkonen, im Erdgeschoss wurden Geschäftsräume untergebracht.
LV