Pavillon F

Pavillon F, im Jahre 2003 fertiggebaut, stellte nach der Rekonstruktion des Pavillons G und dem Aufbau des Pavillons V einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Modernisierung des Brünner Messegeländes dar, die in den 90er Jahren aufgenommen worden war. Für den Bau des Pavillons wurde eine urbanistisch komplizierte Stelle gewählt, wo das auf die Hauptachse des Messegeländes anknüpfende orthogonale System im scharfen Winkel an die dritte Kommunikationsachse trifft, die mit der Bauerova-Straße parallel ist und sich zum Pavillon Z richtet. Dem neuen Bau musste der ältere Pavillon F weichen sowie kleinere Pavillons der Firma Škoda in seiner Nachbarschaft.

Das Projekt des Pavillons  wurde vom Autorenteam des Ateliers Rudiš+Rudiš erarbeitet, das früher die Rekonstruktion des Pavillons G erfolgreich durchgeführt hatte. Das von ihm unterbreitete Konzept stellt eine Ausstellungshalle vor, die durch ihre Maße und Maßstab mit dem benachbarten Pavillon G korrespondiert und auf welche fließend ein Seitenflügel anknüpft, dessen Masse unter scharfem Winkel  abgeschnitten ist in Reaktion auf die Form des Grundstücks, das durch die Kompositionsachse des Areals abgegrenzt ist.

Die Tragkonstruktion ist – gleich wie bei anderen Hallen aus derselben Periode – aus Stahl. Sie besteht aus Tragsäulen, die an der Umfassung der Halle verteilt sind, und der Dachkonstruktion mit Großspannweite, die für das Aufhängen von Exponaten gedacht ist. Bis auf die Grenze zwischen der Haupthalle und dem Seitenflügel ist der ganze Innenraum des Pavillons stützenfrei. Interessant ist die Dachlandschaft des Baus, die durch quer orientierte durchlaufende Bandoberlichter gebildet ist, die eine angemessene Lichtmenge reinlassen. Ihre vertikalen Glasflächen können jedoch durch Jalousien einfach  abgeblendet werden  und an Sonnentagen die Überhitzung des Interieurs verhindern. Die Fassade ist teilweise im Unterteil verglast. Visuell vereinigt wird sie durch den vorgelagerten Mantel  aus fein perforiertem Blech mit charakteristischem Streifenmotiv, der von der Ferne als feste Masse aussieht, bei dem Blick aus der Nähe jedoch weder das Durchdringen des Lichts noch die Aussicht aus dem Pavillon verhindert.

Im Interieur der Ausstellungshalle kommt vor allem der innere dreigeschossige Einbau mit Verwaltungs- und Serviceanlagen zur Geltung. Dieser Bürotrakt wird frei umgegangen und grenzt das Foyer des Pavillons ab, das teilweise von der eigenen Ausstellungshalle getrennt ist. 

 

Name
Pavillon F

Datierung
2003

Architekt(inn)en
Viktor Rudiš, Martin Rudiš

Typ
Ausstellungspavillon

Adresse
Výstaviště 405/1, (Pisárky), Brno, Střed

GPS
49.186269, 16.583859