Im Jahre 1923 nahm Bohuslav Fuchs an einem Wettbewerb zur urbanistisch-architektonischen Umsetzung eines neuen Brünner Ausstellungsareals auf dem Gebiet der so genannten Bauer-Rampe teil. Sein Projekt erreichte zwar nur den dritten Platz, jedoch bekam der Architekt später die Gelegenheit, auf das Aussehen des Geländes mit seinem Entwurf des Pavillons der Stadt Brünn Einfluss zu nehmen.
Der einfache Quader mit einem Stahlbeton-Skelett und Füllmauerwerk aus Ziegeln war ursprünglich durch ein freies Erdgeschoss auf Pfeilern aufgelockert, das sich in Richtung eines Teiches an der Südseite öffnete. Eine monumentale Treppe führt den Besucher in eine Eingangshalle, die durch eine Glaswand in der Fassade beleuchtet wird. Hier befindet sich eine Treppe, die beide Ausstellungsgeschosse miteinander verbindet, wobei im oberen Stock die Lichtzufuhr durch Oberlichter gewährleistet ist. Bei hohen Besucherzahlen wurde der Hinterausgang mit der spiralförmigen Treppe an der Fassade genutzt. Die Verkleidung des Gebäudes mit roten Fliesen ist beim Haupteingang durch eine Keramikplastik von Josef Kubíček ergänzt. Bohuslav Fuchs beteiligte sich gemeinsam mit dem Maler und Grafiker Emanuel Hrbek auch am Entwurf der Ausstellung der Stadt Brünn.
Der Pavillon diente seinem ursprünglichen Zweck nur kurze Zeit. In den folgenden Jahren wurde er als Sitz eines Postamtes, als Lager bzw. Archiv genutzt, heute finden hier Proben der Brünner Philharmonie statt. In den 90er Jahren erfolgte eine Renovierung des gesamten Gebäudes, mehrere spätere Eingriffe wie z. B. die Verbauung des Parterres mit Büroräumen wurden jedoch nicht beseitigt.
LV