Das städtische Baubüro von Brünn versuchte in der ersten Hälfte der 20er Jahre die brennende Frage des Wohnungsmangels nach dem 1. Weltkrieg zu lösen. Unter anderem wurde die Art und Weise gesucht, wie man mit minimalen Kosten maximal komfortable Einfamilienhäuser bauen kann. Mit dieser Problematik beschäftigten sich gleich mehrere Brünner Architekten – unter ihnen Jindřich Kumpošt, Jaroslav Grunt und auch Bohuslav Fuchs. In der Barvičova Straße wurden im Jahre 1923 nach dem Entwurf des letztgenannten Architekten sechs kleinere Reihenhäuser errichtet, die mit einem gemeinsamen Walmdach bedeckt werden. Diese Lösung ermöglichte nicht nur die Senkung der Baukosten, sondern auch der Betriebskosten der Häuser, da durch derer engen Zusammenschluss bessere Wärmeisolation erzielt wurde. Die Innenräume der zweigeschossigen Bauten sind sehr rationell konzipiert, damit jede Einheit drei Wohnräume fassen kann.
Obwohl diese Häuser mit dem Ziel minimaler Kosten bei höchstmöglichem Profit entworfen wurden, vergaß ihr Architekt auch die ästhetische Wirkung nicht. Sie äußert sich vor allem in der zweifarbigen Relieflösung der Fassade: plastisch und farblich wurde die freie Fläche über dem Hauseingang akzentuiert. Infolge späterer Rekonstruktionen gehört jedoch die erwähnte zweifarbige Konzeption der Fassaden schon der Vergangenheit an.
Einfamilienhäuser
Name
Einfamilienhäuser
Datierung
1923
Architekt
Bohuslav Fuchs
Route
Masaryk-Viertel 1918–1945
Kode
C007
Typ
Einfamilienhaus, Villa
Adresse
Barvičova 5, 7, 9, 10, 12, 14 / 4–14,
(Stránice), Brno, Střed
Öffentlicher Verkehr
Vaňkovo náměstí (TROL 35, 38, 39; BUS 68)
Žlutý kopec (TROL 35, 38, 39)
GPS
49°11'43.693"N, 16°35'4.582"E
Literatur
Rostislav Švácha,
Bohuslav Fuchs,
Domov,
1985, S. 4–7
Zdeněk Kudělka,
Bohuslav Fuchs a Brno,
Architektura ČSSR,
1965, S. 250–257
Zdeněk Kudělka,
Počátky architektonické tvorby Bohuslava Fuchse,
Sborník prací filosofické fakulty brněnské univerzity F 8,
1964