Die letzte von Wiesners Villen auf dem Schreibfelder Hang wurde im Jahre 1934 für Hermina Weiglová erbaut. Ihre charakteristisch horizontale Auffassung wurde im Wesentlichen durch die Herzkrankheit der Inhaberin vorgegeben, die die Verwendung von Treppen im Haus minimieren wollte. Der Wohnraum für die Familie wurde daher bloß in einem Geschoss situiert.
Die Villa mit dem charakteristischen roten Putz und den weißen Fensterläden hat genau wie die weiteren unweiten Villen von Wiesner − Stiassny und Münz − einen L-Grundriss mit zwei Flügeln. Die Einteilung der Bediensteten- und Wohnräume wird hier aber nicht an die Flügel gebunden, sie spielt sich in einzelnen Stockwerken ab. Im teilweise in die Erde eingelassenen Souterrainsockel befanden sich die Hausmeisterwohnung und die Garage. Zum nördlichen Vorhof hin sind die erdgeschossigen Räume der Eingangshalle, des Dienstraumes und des Dienstmädchenzimmers orientiert. Der Wohnraum mit einer länglichen Terrasse führt zur sonnigen Südseite hin, die Schlafzimmer befinden sich im südöstlichen Trakt.
Die spezifische Situierung der Villa im oberen Teil des Gartens wurde leider durch den Anbau eines geschützten Schwimmbeckens und einer Garage in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts gestört. Genauso wie bei anderen von Wiesners Auftraggebern, wurde auch hier den Besitzern nicht vergönnt, lange im Haus zu wohnen. Die Villa wurde von Hermina Weiglová infolge ihrer jüdischen Abstammung beschlagnahmt und ging in den Besitz des Großdeutschen Reiches über. Im Jahre 1946 wurde das Objekt nationalisiert, in den 50er Jahren dann an zwei Personen verkauft, von deren Erben es die heutigen Eigentümer erstanden.