Nach der Rückkehr von seinen Studien in Wien erhielt Ernst Wiesner einen kleineren Auftrag für den Bau eines Sommerhäuschens für den Fabrikanten und ersten Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde nach dem Krieg Samuel Beran und dessen Frau Helene. Das Holzhäuschen steht im Garten der Villa des Auftraggebers in der Drobného-Straße und seine historistischen Formen rühren von der Benutzung der Bautechnik traditioneller Holzbauten her. Die Anordnung der Innenräume konzipierte der Architekt Wiesner jedoch bereits im Geist der modernen Anforderungen an den Grundriss.
Im Erdgeschoss des Häuschens befindet sich eine Wohnhalle mit offenem Kamin, Sitzecke und Musikbereich, über die man auch in einen kleinen Keller und in den ersten Stock mit Wohnräumen für die Familie und das Personal gelangt. Die Schlafzimmer führen auf einen Holzbalkon, der das Gebäude auf drei Seiten umfasst und von einem weit vorstehenden Schindel-Zeltdach geschützt ist. Das Gebäude ist bis auf kleinere Eingriffe in den Innenräumen bis heute im ursprünglichen Zustand erhalten geblieben.
PH