Jindřich Kumpošt
Jindřich Kumpošt wurde am 13. Juli 1891 in Brünn geboren. Im Jahre 1906 begann er an der Tschechischen höheren Gewerbeschule zu studieren, anschließend ging er nach Prostějov (Proßnitz), wo er bei der kunstgewerblichen Firma Vulkania tätig war. Im Jahre 1913 begann er sein Studium bei Leopold Bauer an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Nach dem Krieg kehrte er nach Brünn zurück, eröffnete ein privates Planungsbüro und erhielt in der Folge die Stelle des städtischen Architekten. In den Jahren 1922–24 entstand hier sein Gebäude der Bezirkskrankenkasse. Ab 1922 hatte er die Funktion des Vorstandes für Architektur und Regulierung der Stadt des städtischen Bauamtes inne, im Jahre 1924 wurde ihm der Titel Städtischer Baurat verliehen. Ein Jahre später verließ er jedoch das Bauamt und widmete sich nur mehr privaten Projekten. Im Jahre 1925 beendete er auch den Bau seines eigenen Einfamilienhauses in der Barvičova-Straße, im selben Jahr wurde er Teilhaber und ab 1928 Gesellschafter der Firma Alois Polák & Co. – Mährische Steinbrüche. In Brünn entstanden nach Entwürfen Jindřich Kumpošts eine Reihe von Komplexen von genossenschaftlichen Einfamilien- und Mietshäusern sowie die Bebauung einzelner Viertel. Er setzte sich für eine progressivere Legislative bezüglich sozialen Wohnraums ein und vertrat die Tschechoslowakei im Internationalen Ausschuss zur Lösung von Problemen zeitgenössischer Architektur CIPRAC im Rahmen der CIAM (Internationalen Kongresse moderner Architektur). Nach dem zweiten Weltkrieg beendete er die Tätigkeit seines Planungsbüros und wurde Mitglied des Direktorenbeirates des Studien- und Planungsinstituts des Landes Mähren und Schlesien in Brünn und Vorstand des Planungsreferats des nationalen Landesausschusses. Ende der 60er Jahre war als Pädagoge und Prüfungskommissar an der Fakultät für Architektur der Technischen Hochschule in Brünn tätig. Jindřich Kumpošt starb am 14. Juli 1968 in Brünn.
Architekt/in
Jindřich Kumpošt
Geburtsdatum
13.7.1891 Brno
Todesdatum
14.7.1968 Brno
Literatur
Petr Pelčák,
Ivan Wahla (eds.),
Jindřich Kumpošt 1891–1968,
Brno 2006